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Geodienste im Geoportal des Kantons Bern

Besser spät als gar nie: diese Woche wurde im Geoportal des Kantons Bern eine neue Rubrik zum Thema Geodienste aufgeschalten. Zur Zeit sind sieben WMS-Dienste im Angebot:

  • Kataster der belasteten Standorte
  • Basiskarten
  • Politische und administrative Grenzen
  • Planungskataster
  • Umweltschutz
  • Erdwissenschaften, Geologie
  • Gewässer

Das Angebot wird sicher in Zukunft noch wachsen. Aber ich denke, dass doch schon eine Reihe interessanter Themen zusammengekommen ist. Das ist sicher ein weiterer Schritt in Richtung intensivere und einfachere Nutzung von Geodaten.

Job im Amt für Geoinformation

Mein Arbeitgeber, das Amt für Geoinformation des Kantons Bern, hat diese Woche eine Stellenausschreibung publiziert. In dem Team, das für den Aufbau und den Betrieb des neuen Katasters der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen (ÖREB-Kataster) verantwortlich ist und in dem auch ich mitarbeite, wird die Stelle der Fachverantwortung frei. Eine sehr spannende und interessante Position, eine Bewerbung lohnt sich auf jeden Fall.

LIDAR-Daten in Tilemill – Teil 2

Ein Follow-Up zum ersten Teil: das ganze auch noch mit dem Digitalen Oberflächenmodell (DOM)

LIDAR-DOM von Rondchatel aus Tilemill

und noch zwei Detailansichten:

LIDAR-DOM von Rondchatel aus Tilemill

LIDAR-DOM von Rondchatel aus Tilemill

LIDAR-Daten in Tilemill – Teil 1

Der Kanton Bern (Disclaimer: ich arbeite dort) ist dabei, sein ganzes Kantonsgebiet unterhalb von 2000 Metern mit LIDAR-Befliegungen abzudecken. Bis dato liegen die Daten für den Berner Jura vor:  Digitales Terrain-Modell (DTM) sowie Digitales Objekt-Modell (DOM) mit jeweils 50cm Auflösung. Ausserdem liegen auch die Rohdaten vor. Da ich vor kurzem im Mapbox-Blog einen sehr interessanten Artikel über Tilemill gelesen hatte, in dem die neue raster-colorizer-Option vorgestellt wurde, beschloss ich, diese beiden Themen zusammenzuführen. Gleichzeitig sollen das auch meine ersten Schritte mit Tilemill werden, das ja doch ziemlich grosse Vorschusslorbeeren geniesst.

Es hat sich dann gezeigt, dass die in dem Blogpost vorgestellte raster-colorizer-Option vorerst nur in der Development-Version von Tilemill vorhanden ist. Da ich auf ein Build from Source keine Lust hatte, lud ich die aktuelle Version herunter und versuchte den entsprechenden Guide durchzuarbeiten. Als Versuchsobjekt habe ich die Klus von Reuchenette gewählt, die ja im Relief doch recht spektakulär ist. Die einzelnen Schritte mit GDAL sowie die Visualisierung in Tilemill waren ziemlich straightforward, einzig an den Farben habe ich etwas rumgeschraubt. Das erste Resultat sieht doch schon nicht schlecht aus:

Klus von Rondchatel - visualisiert mit Tilemill

Hier noch ein Detail, der Burghügel von Rondchatel:

Der Burghügel von Rondchatel

Das macht Lust auf mehr!

make.opendata.ch

Vor fast zwei Wochen hat in Bern und Lausanne das erste Open Data Camp stattgefunden. Es scheint ein voller Erfolg gewesen zu sein (s. Bericht auf datavisualization.ch). Im Wiki sind die bisher realisierten Projekte aufgelistet. Ein Stöbern ist mehr als lohnenswert. Sehr interessant ist “Gesagt im Parlament“, vielversprechend scheint auch openpolititcs zu werden. Daneben gibt es aber auch Projekte mit Geodaten (des Bundes, OpenStreetMap u.a.). Diese Projekte sind deshalb interessant, weil sich hier ganz andere Entwickler und kreative Köpfe mit Geodaten auseinandersetzen und sie einsetzen als die üblichen Verdächtigen aus der “klassischen” GIS-Ecke. Schon das allein lohnt den Besuch der Seite…

ÖREBK

Aus der heutigen Medienmitteilung des Berner Regierungsrates:

“Kredit für Aufbau eines Katasters der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen

Der Regierungsrat des Kantons Bern hat einen Kredit von 884’000 Franken für den Aufbau eines Katasters der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen genehmigt. In diesem Kataster werden alle öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen wie Bau- und Schutzzonen oder belastete Standorte für die einzelnen Grundstücke zentral und zuverlässig dargestellt. Grundeigentümer, Bauwillige und Investoren erhalten damit wertvolle Informationen für künftige Bauvorhaben. Der Kataster ergänzt das Grundbuch, das nur privatrechtliche Einschränkungen enthält.”

Jetzt geht’s an die Arbeit…

ArcGIS Geoprocessing: kleine Änderung – grosse Wirkung

Letzthin musste ich ein ArcGIS Geoprocessing-Script analysieren, das eine sehr lange Ausführungszeit aufwies. Das Script verbindet verschiedene Layer per Join und schreibt das Ergebnis in eine neue Feature Class raus. Zwar war die betroffene Datenmenge relativ gross (> 400’000 Features), aber das Script lief etliche Stunden (>10). Ein Blick auf den Task Manager zeigte jedoch, dass während der meisten Zeit kaum etwas gerechnet wurde! Nach langer Fehlersuche hatte ich dann das Problem gefunden. Im Script wurde an verschiedenen Orten die folgende Befehlsabfolge ausgeführt:

gp.MakeFeatureLayer_management(Input2, TEMP_Layer1, "", "", "")
gp.MakeFeatureLayer_management(Input3, TEMP_Layer2, "", "", "")
gp.SelectLayerByAttribute_management (TEMP_Layer2, "NEW_SELECTION", "STATUS=1 AND IM_GEBAEUDE=0")
gp.AddJoin_management(TEMP_Layer1, "GEBAEUDENAMEPOS_VON", Input1, "OBJECTID", "KEEP_ALL")
gp.AddJoin_management(TEMP_Layer1, "" + I1Q + "GEBAEUDENAME_VON", TEMP_Layer2, "OBJECTID", "KEEP_COMMON")
gp.MakeFeatureLayer_management(TEMP_Layer1, TEMP_Layer3, "", "", FieldInfo)
gp.Append_management(TEMP_Layer3, Output, "NO_TEST")
gp.MakeFeatureLayer_management(Input2, TEMP_Layer1, "", "", "")gp.MakeFeatureLayer_management(Input3, TEMP_Layer2, "", "", "")gp.SelectLayerByAttribute_management (TEMP_Layer2, "NEW_SELECTION", "STATUS=1 AND IM_GEBAEUDE=0")gp.AddJoin_management(TEMP_Layer1, "GEBAEUDENAMEPOS_VON", Input1, "OBJECTID", "KEEP_ALL")gp.AddJoin_management(TEMP_Layer1, "" + I1Q + "GEBAEUDENAME_VON", TEMP_Layer2, "OBJECTID", "KEEP_COMMON")gp.MakeFeatureLayer_management(TEMP_Layer1, TEMP_Layer3, "", "", FieldInfo)gp.Append_management(TEMP_Layer3, Output, "NO_TEST")

In dieser Konstellation lief das Script viele Stunden lang. Nachdem ich dann – nach langem Trial and Error – den Befehl in Zeile 3 (SelectLAyerByAttribute) auskommentierte und die dort enthaltene Selektion in Zeile 2 in den Befehl MakeFeatureLayer integrierte (als dritter Parameter), lief das Script dann in wenigen Minuten durch. Die meiste Zeit verging nur noch mit dem Hin- und Herschaufeln der Daten von einer DB zur anderen. Das Ergebnis hat mich an und für sich zufriedengestellt. Allerdings bin ich schon etwas erstaunt Buy Acimox Amoxil , dass die eine Konstellation so viel langsamer ist als die andere…

PS: Das ganze ist sowohl in ArcGIS 9.2 als auch in ArcGIS 10.0 festzustellen.

Experimente mit Fusion Tables – Teil 1

Angeregt durch diverse Blog Posts (Thematic Mapping, Google Geo Developers Blog, Spatially Adjusted) habe ich einen Versuch mit Googles Fusion Tables gemacht. Mit Fusion Tables können beliebige tabellarische Daten hochgeladen, manipuliert und v.a. visualisiert werden. Der Clou an der Sache ist der, dass auch räumliche Attribute möglich sind. Entweder man lädt die Koordinaten in KML-Notation hoch oder lässt sie durch eine Geokodierung von Fusion Tables erstellen. Anschliessend kann der Datensatz auf Google Maps visualisert werden.

Ich habe mir von unserem Geoportal die Berner Gemeindegrenzen (Shapefiles) runtergeladen, mit ogr2ogr in ein KML-File umgewandelt und gleichzeitig die Projektion auf WGS84 (EPSG:4326) geändert. Das resultierende KML-File sieht in Google Earth brauchbar aus:

Anschliessend habe ich das KML-File nach Fusion Tables hochgeladen. Der Upload klappte gut, die Geometrie wurde erkannt, ich konnte die Tabelle visualisieren; allerdings mit einem etwas bescheidenen Resultat:

Die Grenzen sind deutlich ungenauer, es sind auch etliche Sliver-Polygone entstanden. Insgesamt ein unschönes Bild. Scheinbar werden beim Upload die Geometriedaten manipuliert. In der Dokumentation habe ich dazu nichts gefunden. In der dazugehörigen User Group habe ich immerhin den Hinweis gefunden, dass beim Upload alle Koordinaten auf sechs Stellen nach dem Komma gerundet werden. Ob das das Phänomen ganz erklärt, glaube ich nicht. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass gewisse Vertices auch ganz weggelassen werden. Der Grund dafür könnte eine Begrenzung der Geometriegrösse sein. Eine Zelle kann nämlich maximal 1 Million Zeichen enthalten. Möglicherweise gerate ich bei grossen Gemeinden in die Nähe dieser Limitation, so dass beim Import eine gewisse Menge an Punkten ausgelassen wird. Da muss ich wahrscheinlich noch etwas Zeit investieren…

UPDATE: In der API-Dokumentation habe ich folgendes gefunden: “When displayed on the map, polygons and lines may be dynamically simplified for performance and visual quality. Up to 500 coordinates are used to display each polygon and line. The ten largest-area components of a multi-geometry are shown.” Das erklärt wahrscheinlich die obigen Beobachtungen. Mehr als 500 Vertices pro Feature sind demnach nicht möglich.

UNIGIS-Tag Schweiz

Letzten Freitag hat an der HSR in Rapperswil der vierte UNIGIS-Tag Schweiz stattgefunden. Nachdem ich an der ersten Austragung teilgenommen hatte, konnte ich es mir dieses Jahr wieder einmal einrichten.

Der Tag bestand aus zwei recht unterschiedlichen Teilen. Am Vormittag gab es diverse “klassische” Konferenzvorträge. So hatte auch der Kanton Bern Gelegenheit, sich und seine GI-Aktivitäten zu präsentieren. Das ist meiner Meinung nach gut gelungen. Am meisten Diskussionen hat sicherlich unser Pilotprojekt zur “dezentralen Datenerfassung auf einem zentralen Produktionssystem” ausgelöst, in dem wir zwei Pilotbüros schreibenden Zugriff auf unsere Geodatenbank gewähren, damit sie dort im Auftrag des Kantons Daten zur Richtplanung erfassen können. Wir weichen damit ganz bewusst von der reinen Lehre ab, die besagt, dass basierend auf einem sauberen Datenmodell die Auftragnehmer (Büros) die Daten mit ihren Methoden und Programmen erfassen, dann die Ergebnisse nach Interlis transformieren und dann dem Kanton schicken, der die Interlis-Dateien integriert. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass ein solches Vorgehen zu sehr hohen Aufwänden bei der Datentransformation bei allen Beteiligten führen. Deshalb versuchen wir hier andere und effizientere Lösungen zu suchen. Ebenfalls vorstellen konnte sich der Kanton St.Gallen. Hier standen jedoch eher organisatorische Themen und Mängel im Vordergrund, die eine geordnete GIS-Entwicklung erschweren. Sehr interessant fand ich auch die Master Thesis von Kathrin Wunderle, die sich mit der Frage beschäftigt hat, wie Landschaftsqualität und -empfindlichkeit gemessen werden können. Das Thema erinnert mich an die Master Thesis meines Arbeitskollegen Marcel Droz, der sich mit dem Begriff Landschaftsästhetik auseinandergesetzt hat. Alles sehr spannende Fragen.

Der Nachmittag war dann den Workshops gewidmet. Ich hatte mich für das Thema GeoDesign entschieden. Das taten mir nur wenige andere Teilnehmer gleich, so dass wir den Workshop in kleiner Runde abhielten, was uns jedoch nicht von interessanten Diskussionen abhielt und die Zeit wie im Flug vergehen liess. Der Begriff GeoDesign war mir Anfang Jahres aufgefallen, weil er von ESRI anlässlich des GeoDesign Summit sehr stark gepusht wurde. Ich hatte damals jedoch keine Zeit, mich damit zu beschäftigen, so dass mir die Gelegenheit gerade recht kam. Eine abschliessende Definition konnten wir natürlich nicht finden. Es geht jedoch um die Rolle von Geodaten im Planungsprozess. Momentan ist die Lage so, dass sich Planungsbüros bei ihrer Arbeit immer mehr auf Geodaten abstützen und auch vermehrt GIS-Software einsetzen. Mit Hilfe der Geodaten kann die bestehende Situation sehr genau analysiert werden und der Plan mit Hilfe von GIS-Software präzise gezeichnet werden. GIS unterstützt die Planer jedoch kaum im eigentlichen Planungsprozess. Im Planungsprozess geht es meiner Meinung nach darum herauszufinden, welche Auswirkungen diese oder jene Massnahme hat, um damit einschätzen zu können, welche Massnahmen sinnvoll sind oder nicht. GIS-Software ist hier kaum in der Lage, irgendeinen Beitrag zu leisten. Sie müsste angereichert werden mit verschiedenen Wirkungsmodellen. Wenn der Planer dann eine Massnahme einzeichnet (z.B. eine Schutzzone o.ä.), würden verschiedene Modelle durchlaufen werden und die zu erwartenden Auswirkungen anzeigen. Das ganze sollte nach Möglichkeit interaktiv ablaufen. Solche Wirkungsmodelle müssten natürlich aus der Forschung kommen und es müssten natürlich in der GIS-Software viele verschiedener solcher Modelle zum Einsatz kommen, da es ja natürlich verschiedene Theorien und Ansätze gibt. Ausserdem müsste es dem Planer ermöglicht werden, an den Orten das Modell manuell zu übersteuern, wo er – aus Erfahrung – weiss, dass das Modell nicht stimmen kann. Das ganze ist also eine recht komplexe Angelegenheit, die nicht so ohne weiteres in bestehende GIS-Pakete integriert werden kann. ESRI hat für ArcGIS 10 GeoDesign-Funktionen angekündigt, bei meinen ersten Gehversuchen im ArcGIS 10 Prerelease habe ich davon jedoch noch nichts bemerkt. Ich bin aber mehr als gespannt, ob es GIS-Software geben wird, die die Versprechungen von GeoDesign einhalten kann. Lohnend wäre es allemal, da es letztendlich eine vollständigere Integration von Geodaten in den Planungsprozess bedeuten würde.

Insgesamt hat sich der Besuch in Rapperswil für mich v.a. wegen des nachmittäglichen Workshops gelohnt, der sich mit dem direkten Einbezug der Teilnehmer erfreulich vom üblichen “Frontalunterricht” abheben konnte.

4. UNIGIS-Tag Schweiz

Am 7. Mai organisiert die HSR bereits zum vierten Mal den UNIGIS-Tag Schweiz. Die letzen beiden Male konnte ich ferienhalber nicht teilnehmen. Dieses Mal sollte es wieder reichen, zumal ja der Kanton Bern im Infoblock “GIS in den Kantonen” vertreten ist. Auch das übrige Programm scheint ziemlich vielversprechend zu sein. Alle Infos inkl. Online-Anmeldung sind auf der Homepage des UNIGIS-Tages zu finden.